In eigener Sache


Im Juli diesen Jahres wurde ich von einer Frau angeschrieben, die von sich sagte, Mitautorin am Buch "Zerbrochene Flügel" gewesen zu sein. Es kam anfangs zu einem freundlichen Kontakt. Sie schickte zwei Gedichte, die ich unter "Kreatives" veröffentlichte.

Ich kaufte mir den Buchtitel und las ihre Geschichte.
Daraufhin schickte ich ihr eine Mail in der ich auf ihre Geschichte einging.
Fast einen Monat später bekam ich Mail von ihr, in der sie schrieb, dass ich sie mit meinen Aussagen religiös missbrauchen würde.

Es gingen weitere Emails hin und her. Die Frau nahm bis zuletzt diese Behauptung nicht zurück.

Natürlich kann ich diese Aussage nicht stehenlassen und zur Tagesordnung übergehen.
Um Transparenz für die Leser zu schaffen, und um Verleumdungen durch diese Frau zuvorzukommen, dokumentiere ich den Hergang nun dadurch, dass ich den relevanten Teil des Schriftwechsel hier veröffentliche.

Ich beginne mit jener Mail, in welcher ich auf ihre Geschichte im Buch eingegangen bin.

Der echte Name der Frau ist mir bekannt. Ich benutze hier ihr Pseudonym aus dem Buch:
Eva-Maria.


8. August 2006
Hallo Eva-Maria

Inzwischen sind deine Gedichte veröffentlicht.

Habe auch letzten Donnerstag zum ersten Mal, dann am Samstag zum zweiten Mal deinen Bericht
in "Zerbrochene Flügel" gelesen und mir Stichpunkte gemacht..

Du hast es schwer gehabt. Mir sind besonders aufgefallen: die lieblosen Eltern, das forcierte Bild
vom strafenden Gott, Höllenangst, Verdammnisgefühle, die Unterdrückung von Gefühlen und natürlich
die manipulativen Personen und Methoden in M.

Als positive Figuren treten auf der Kinderarzt, der Psychologe und irgendwo auch dein Mann.

Ich finde sehr gut, wie du eine anspruchsvolle Haltung gegenüber Gott einnimmst: "Wenn es Gott gäbe,
dann sollte er diese Gefühle von mir aushalten." (ich glaube, Gott mag das, irgendwie steckt da
was von Jakob drin, als der bei Pniel mit Gott rang)

Verstört wurde ich durch das Ende deiner Geschichte. Irgendwie bist du doppelt gekniffen - aus meiner Sicht.
Durch das Verhalten von Menschen hast du einen unerfreulichen Gott demonstriert
bekommen. Doch am Ende kommst du nicht bei dem barmherzigen Gott der Bibel an,
sondern - aus meiner Sicht - in einem vagen Gottesbild der Beliebigkeit. Das ist zwar verständlich
aus der harten Geschichte heraus, aber es macht mich nicht froh. *

Ich sag es deshalb so deutlich, weil ich Gott (sowohl Jesus als auch den Vater) seit meiner Bekehrung
als die liebevollste und anziehendste Person überhaupt kennengelernt habe. Ich kenne ihn als jemanden,
den ich jedem Menschen vorziehe. Wenn ich heute zu ihm könnte, ich wäre sofort bereit.
Er hat mich nie missbraucht. Er missbraucht niemanden, niemals.

Da ich vor meiner Erfahrung mit Gott in vielen Tatsünden steckte, weiss ich nur zu genau, was Sünde und
Schuld ist, ich habe in der Tiefe gewusst, dass es den Tod hervorbringt. Umso glücklicher war ich, dass
Jesus mich genau davon befreit. Hätte ich nicht den konkreten Gott der Bibel, der sich in seinem Wort festlegt,
dann hätte ich nichts. Verdammnisgefühle kenne ich auch, aber sie waren kein Problem, weil sie unberechtigt
sind aufgrund des Opfers von Jesus.

So unterschiedlich können Biographien sein. Einfach entsetzlich, dass du so vehement gegen das Echte und Gute und Wahre
eingestellt wurdest. Ich habe mich gefragt, ob du noch nie einen Christen (Mann o Frau) getroffen hast, der Jesus in
glaubwürdiger Weise rübergebracht hat. Die Menschen in M. werden wohl allesamt bei Gott Unbekannte sein.
Denn - wenn sie persönliche Beziehung zu Jesus gehabt hätten, wäre dir auch Gnade und Hilfe begegnet, du hättest Güte erlebt.

>>In vier Wochen ziehe ich mich meiner Familie um und habe bis in zwei Monaten wohl die Zeit
>>und Gelegenheiten mich bei cleansed mit meinen Erfahrungen übers Internet einzubringen.

Gerne darfst du dich einbringen. Ich weiss nicht, wie es mit deiner Geschichte aussieht, ob du da verpflichtet bist,
und ob du sie weitergeben darfst und willst. Sie ist natürlich bezüglich unserer Thematik sehr geeignet.
Aber auch wenn du an etwas anderes gedacht hast, schreibst einfach, dann schauen wir.

Viele liebe Grüsse - Jörg



* Beispiel: Eva-Maria schreibt im Buch auf Seite 113: "Warum Jesus am Kreuz gestorben ist, weiß ich gerade nicht. Manchmal provoziere ich mit dem Satz: Für mich hätte keiner sterben müssen, ich bin nicht so schlecht und verdorben."


11. August 2006
Hallo Jörg,
Deine Mail ist angekommen. Die veröffentlichten Gedichte habe ich gesehen.
Zu Deiner Mail bekommst Du eine ausführliche Antwort, wenn ich den Familienumzug geschafft habe.
Ein schönes Wochenende
liebe Grüße
Eva-Maria

6. September 2006 !
Hallo Jörg,
nach einem schweren Umzug, der mich 190 km weiter nach Osten ( meint eigentlich nur die Himmelsrichtung) verpflanzt hat, nehme ich mir nun auch ein paar Minuten, um Deine Mail zu beantworten.
Ich habe mich über manche Worte von Dir sehr geärgert:
Du kannst eben nicht beurteilen, ob ich bei einem Gott der Beliebigkeiten gelandet bin oder nicht. Im tiefsten Grund mißbrauchst Du mich mit Deinen Aussagen erneut religiös, weil Du Dir das Recht nimmst, Gott für mich definieren zu wollen.
Es verletzt mich, wie Du über Sünde etc. schreibst. Es gilt in meinen Augen für Dich das selbe wie für jeden anderen Menschen: Du hast nur ein beschränktes Bild von Gott und kein auch nur annähernd ganzes. Und ob Sünde und Schuld, wie auch immer Du das definierst den Tod hervorbringen, das kannst Du für Dich so sehen, niemals aber für mich. Du bist für mich wohl nicht der Christ, der Jesus in glaubwürdiger Weise rübergebracht hat. Mit Deiner Mail bist Du nicht besser als die Mitarbeiter der xy Mission. Und ob die bei Gott unbekannte Menschen sind oder nicht, das kannst Du nicht beurteilen, ganz gleich, wie Du es auch anstellst. An Dir sehe ich ganz genau, dass es sehr wohl möglich ist, dass Du eine persönliche Beziehung zu Jesus haben willst und mein derzeitiges Gottesbild doch be- und letztlich verurteilst. Das geht so nicht. Ich wünsche Dir, dass Du auf diesem WEg noch weiter vorankommst und andere Menschen mit Deinen Antworten nicht so kränkst wie mich.
Du darfst meine Gedichte gerne auf der Website weiter belassen. Ich persönlich bin sehr enttäuscht von Deinen Aussagen mir gegenüber und werde Deine Seite nicht weiterempfehlen. Kennst Du das Buch von Leo Boot "Wenn Gott zur Droge wird" - das nur als wirlich letzten Rat.
Gruß
Eva-Maria

6. September 2006
Hallo Eva-Maria

Ich habe meine Mail an dich differenziert geschrieben, insofern, dass ich Worte
wie "aus meiner Sicht" hinzugefügt habe, oder auch "unterschiedliche Biographien",
um zu zeigen, dass es sich nur meine subjektive Sicht handelt.

Warum berücksichtigst du das jetzt nicht?

Hier ein Beispiel, auf das du eingegangen bist:
> Doch am Ende kommst du nicht bei dem barmherzigen Gott der Bibel an,
> sondern - aus meiner Sicht - in einem vagen Gottesbild der Beliebigkeit.

Und dabei bleibe ich.

Meine Mail habe ich einer Freundin zum Lesen gegeben - sie hat es ausdrücklich gutgeheißen.

> Im tiefsten Grund mißbrauchst Du mich mit Deinen Aussagen erneut religiös
> , weil Du Dir das Recht nimmst, Gott für mich definieren zu wollen.

Das kann ich gar nicht. Weil ich von dir nichts bekommen will. Ich bin gläubig im Sinne
der Glaubensbekenntnise (des apostolischen und das nizänischen) - und aus
meiner Sicht bist du nicht bei dem christlichen Gott angekommen.
(Das darf ich sagen und selbst wenn ich irrte, dann darf ich es trotzdem
denken und sagen, bis ich es besser weiss.)
Nicht ich definiere dir einen Gott, sondern ich vergleiche deine Aussagen
mit dem christlichen Glauben und habe dir meine persönliche Ansicht dazu
gesagt. Ich habe das mit Bedauern gesagt. Wenn dein Gott dich so glücklich
macht, warum kannst du mich dann nicht stehenlassen mit meinen Aussagen ?
(oder zumindest freundlicher antworten )

Ich habe selbst geistlichen Missbrauch erlebt, und zwar im christlichen Bereich -
aber Dinge aus biblischer Sicht anzuschauen (und zu glauben), ist kein Missbrauch und
Ihn zu bezeugen, ist kein Missbrauch.

Wenn ich deine Unterstellung zum Maßstab nehme, dann sage ich nun
genausogut mit Fug und Recht, dass du eine Christenverfolgerin
bist, indem du mich beschuldigst und beschimpfst, weil ich
an Jesus, die Erlösung, an Sünde, an Vergebung, an Auferstehung
und an ewiges Leben und an ewige Verdammnis glaube.

> Und ob Sünde und Schuld, wie auch immer Du das definierst
> den Tod hervorbringen, das kannst Du für Dich so sehen,

Es ist etwas, dass ich in Übereinstimmung mit der Bibel erlebt habe.
Dort steht, dass der Lohn der Sünde der Tod ist. Das sage nicht ich, sondern
die Bibel in Römer 6, 23. Das sehe ich für mich und darüber reden darf ich
auch. Beschimpf mich nicht, weil ich das glaube! Es ist für mich elementar,
denn es ging dann ja gut aus, weil Jesus meine Sünde weggenommen hat.

Du kannst mir glauben, dass mich deine Antworten ebenfalls sehr gekränkt haben.

Deine Worte enthalten keine Güte oder Freundlichkeit, sondern nur Ablehnung
und eine schnelle Abfertigung. Dazu bist du in Oberflächlichkeit verfahren, ohne
auf wichtige Worte zu achten, die dir hätten zeigen können, dass ich mir wirklich
Gedanken gemacht habe und versucht habe, mich in dich hineinzuversetzen.
Es klingt alles so, als wenn du mich ohnehin schon vorher in eine Schublade getan hättest.
Mit deiner unbarmherzigen Härte zeugst du nicht von einem guten Gott,
sondern - meiner Ansicht nach - von Selbstgerechtigkeit.

Auf mich macht dein Reden den Eindruck, als wolltest du mit Christen/christlichen
Glauben pauschal abrechnen. Ich hoffe ich hab Unrecht damit.

Ich stehe hier nicht als Helfer und Kenner, sondern als jemand mit eigenen GM-Erfahrungen,
der den Internet-Weg gewählt hat, um mit anderen zusammen an Heilung und Verstehen heranzutasten.
Dabei gehöre ich zu denen, die im Glauben an Jesus festhalten durften und sich zu Ihm bekennen.

Ich erwarte von mir und von anderen einen respektvollen Umgang, gerade nach GM!
- Wenn wir nicht besser sind, als das was wir anklagen, dann sollten wir besser vorerst noch
schweigen.

Deine Worte sind so endgültig, dass ich kaum Hoffnung habe, dass du noch mal neu ansetzt.
Ich bleibe aber dabei, ein wenig dabei zu hoffen, weil ich denke, dass du noch sehr verletzt
bist von früher.

Jörg

P.S.
> Die Menschen in M. werden wohl allesamt bei Gott Unbekannte sein.
> Denn - wenn sie persönliche Beziehung zu Jesus gehabt hätten, wäre dir auch Gnade und Hilfe begegnet,
> du hättest Güte erlebt.

Diesen Satz nehm ich zurück. Es kann durchaus sein, dass dort echte zu Jesus gehörende Christen dabei waren.

8. September 2006
Hallo Jörg,

Deine Antwort hat mir das, was ich vermute bestätigt. Es gibt von meiner Seite aus keinen weiteren Kontakt, ich werde keine E-Mails von Dir mehr lesen. Ich sehe keinen Sinn in weiteren Diskussionen, auch mein Bericht in "Zerbrochene Flügel" war und ist vom Verlag niemals als "Matrix", um die Gottesbilder der Betroffenen zu diskutieren, gedacht gewesen. Es geht hier nicht um Rechthaben.

Ich wünsche Dir für Deine Zukunft alles Gute und werde meine Erfahrungen mit Cleansad nicht weiterverbreiten - soviel Fairness ist für mich selbstverständlich.

Gruß

Eva-Maria

8. September 2006
Hallo Eva-Maria !

> Deine Antwort hat mir das, was ich vermute bestätigt.

Was denn ?

> und werde meine Erfahrungen mit Cleansad nicht weiterverbreiten
> - soviel Fairness ist für mich selbstverständlich.

Cleansed.de? In unserem Fall war das ich - da kannst du ruhig direkt sein!
Ich brauche keine Zusicherung von dir, dass du etwas nicht weiterverbreitest.

Denn ich werde von meiner Seite her deine Anklage gegen mich nicht stehenlassen!

Wenn du dich nicht mehr meldest (bis Montag), und sie zurücknimmst,
mach ich meine Erfahrungen mit dir öffentlich.

Denk nicht, ich lasse mich von dir hier "gnädig abspeisen", nachdem
du mir religiösen Missbrauch und mehr nachgesagt hast!

Ich übernehme in dieser Sache Verantwortung für mich und scheue
in keiner Weise eine dem Gewicht deiner Anklagen entsprechenden Konfrontation.

Jörg

8. September 2006
Hallo Jörg,

gut,

ich glaube ich habe verstanden. Ich entschuldige mich hiermit förmlich und höflich für meine Anschuldigungen und nehme sie zurück. Es war sicherlich nie meine Absicht einen anderen Menschen zu verletzen, nimm dies zur Kenntnis. Ich habe viel aus dem Austausch mit Dir gelernt.

Ich möchte Dich bitten, meine beiden Gedichte von der Website von cleansed zu entfernen und alle weiteren E-Mails an mich zu unterlassen. Ich lasse mich nicht auf einen weiteren Streit ein.

Eva-Maria

9. September 2006
Hallo Eva-Maria

Das reicht nicht. Ich möchte, dass du schreibst, was du zurücknimmst,
nämlich die Behauptung,

dass ich dich religiös missbraucht habe.

Ganz ausdrücklich:
Nimm die Aussage nur zurück, wenn du darin deine Meinung geändert hast
!

Wenn man etwas zurücknimmt und tut das nur äußerlich, also nicht mit dem Herzen,
dann ist es Heuchelei.

Den Sarkasmus mit "förmlich und höflich" kannst du dir sparen. Damit verletzt du neu,
und zeigst ganz genau, dass du innerlich nicht dahinterstehst und etwas vormachst.

Kommt eine aufrichtige Rücknahme bis spätestens Montag mittag nicht, sehe ich das als
Bestätigung, dass du bei der Behauptung bleibst, und als Einverständnis,
unseren Austausch mit Namen zu veröffentlichen.

Damit wird Transparenz geschaffen und alle können lesen, was du und ich geschrieben haben.
Dann kann jeder Leser für sich überprüfen, ob meine Worte an dich in meiner Email vom
8. August 2006 deine Anklagen und Beschimpfungen rechtfertigen.

Aber auch wenn eine Rücknahme kommt, behalt ich mir vor, ohne Namen zu veröffentlichen,
denn das müssten die Leser mal wissen, wie aus einem Opfer eine so schäbig handelnde Person
werden kann.

Ich habe auch aus dem Austausch mit dir gelernt. Habe schon Zweifel, ob du überhaupt die
Eva-Maria aus ZF bist. Wenn du es bist, hat die Glaubwürdigkeit dieser Geschichte in ZF
in meinen Augen sehr abgenommen.

Du schreibst mir:

> Mit Deiner Mail bist Du nicht besser als die Mitarbeiter der xy Mission.

Bist du besser als sie ?

Gruß Jörg