In diesem Nachruf wollen wir weitere Fragen aufwerfen, die sich durch den Dialog ergeben. Wir geben unsere Überzeugungen wieder und liefern Hintergrundinformationen, die dem Leser den Dialog verständlicher machen.
Wer war unser Dialogpartner ?
Mit wem hatten wir es zu tun beim Dialog? Herr Ellßel bestreitet zu den Freimaurern zu gehören. Das kann wahr oder falsch sein. Sein Umgang mit Judenfeindlichkeit und geistlichem Missbrauch, sein Umgang mit Wahrheit und Lüge nahmen uns die Vorstellung, dass er (noch) in einer persönlichen Beziehung zu Jesus Christus steht. Sein Ja oder Nein werden offenbar aus anderer Quelle gespeist.
Als wir den Dialog der Angelegenheiten um JW willen begannen, ahnten wir in keiner Weise, dass wir uns bei Herrn Ellßel einer Person gegenübersehen würden, die im Verhalten diesem auffällig gleich sein würde.
Nach unserm Dialog warnen wir Christen vor der Annahme, dass der Bund der Pfingstgemeinden in Deutschland von einem Christen geführt wird!
Ingolf Ellßel scheut nicht davor zurück, die Wahrheit vor 40.000 BFP-Mitgliedern zu verdunkeln.
Solange er Zeugen blockiert, steht die Frage nach einem konkretem Warum im Raum? Was würde uns erwarten, wenn die ganze Aufklärung einmal begonnen hat? Denn eigentlich ist die Schutzdeckung, die er JW gewährt, unverhältnismäßig.
Zynismus beim Präses
Im Nachhinein ist uns Herr Ellßels zynisches1 Wesen aufgefallen: bereits in seiner ersten Mail vom 23.3.2007 schreibt er auf unsere Forderung nach Entlassung von JW: »Im Gegenteil...«
Zynismus bei einen langjährigen Christen in Präsesstellung? Zynismus kennen wir eher von Atheisten und Okkultisten. Geistlich erneuerte Christen überwinden das erfahrungsgemäß sehr schnell.
Dazu kommt eine Art knabenhafte Trotzigkeit oder Bockigkeit. Das ist ist merkwürdig. Der Mann ist irgendwo in den 50ern! Er verhält sich gerade so, als hätten wir ihm etwas kaputtgemacht.
Sein Statement mit dem »respektablen Ansehen unter Pastoren« weist ebenfalls auf eine anti-christliche Grundhaltung hin.
Selber judenfeindlich?
Zu den hypothetischen Fragen aus unserem ersten Brief ...
- Heißt die BFP-Leitung antijüdische Propaganda ihrer Pastoren für gut und richtig?
- Werden solche Aversionen im BFP geschürt?
- Ist die BFP-Leitung antijüdisch eingestellt?
- Verfolgt die BFP-Leitung judenfeindliche Ziele, die über böse Propaganda hinausgehen?
- Ist JW in dieser Hinsicht ein Instrument der BFP-Leitung?
- Warum ist die BFP-Leitung in so deutlicher Weise gleichgültig und passiv gegen das Betragen ihrer Pastoren?
- Was für eine Geschichtsauffassung hat die BFP-Leitung?
- Würde die BFP-Leitung auch zulassen, dass 20 oder 50 oder 100 ihrer Pastoren, antijüdische Äußerungen gegenüber den Mitgliedern und Besuchern ihrer Gemeinden machten?
- Gibt es alte und neue Nazis in der Leitung oder der Pastorenschaft des BFP?
- Ist die BFP-Leitung generell ausländerfeindlich eingestellt?
...hat Herr Ellßel nicht geantwortet. Mit eigenem Mund räumt er nicht eine dieser Fragen aus.
Der Ausschuss
Am 21.4.2007 scheint Ingolf Ellßel nicht mehr überzeugt gewesen zu sein, dass die Stellungnahme JWs ausreichen kann, um den BFP im rechten Licht bestehen zu lassen, sonst hätte er ja nicht den Ausschuss bemüht.
Mit dem Ausschuss zieht er taktisch gleich mit JW. Dieser hatte eine Erklärung von Nichtzeugen angeführt.
Unsere echten Belastungszeugen ignoriert Ingolf Ellßel bis heute.
Wir fragen: Ist das ein rechter Umgang auf der Suche nach Wahrheit? Will er die deutschen Pfingstchristen ins Verderben ziehen?
Gezüchtet auf Beröa
Beröa ist die Bibelschule des BFP. Werden etwa dort die eigentümlichen Wesensmerkmale, die wir bei JW und Ingolf Ellßel finden, anerzogen? Eine Gemeindeschwester und Absolventin Beröas: »Die Schüler von Beröa werden zu ›eierlegenden Wollmilchsäuen‹ erzogen. Sie sollen ständig Gutes und Nützliches für andere absondern können.«
Das geht allerdings nur auf Kosten der Kraft der Schüler. So erzählte eine andere Schülerin, dass sie zumeist nur zwei bis drei Stunden Schlaf hatte in ihrer Beröazeit, weil sie bis in die Nacht »Gutes« tun sollte.
Der Ansporn für die Schüler ist die Aussicht auf Ehre: sie werden eines Tages nicht mehr nur Schüler, sondern »Leitungspersönlichkeiten« (ein BFP-Terminus) sein.
Ein Pfingstpastor schrieb mich auf cleansed.de an. Ich fragte ihn, zu welcher Denomination er gehöre. Er antwortete, er gehöre zum BFP, sei dort aber nur ein kleines Licht. Passt diese Werte-Struktur zum einem christlichen Werk?.
Im Gottesdienst einer Pfingstgemeinde, dem ich als Gast bewohnte, trat ein Bibelschüler an die Kanzel. Er hatte offenbar gerade Urlaub von Beröa und besuchte nun nach einigen Monaten zum ersten Male wieder seine Heimatgemeinde. Der Pastor sprach ihn an: »Erzähl uns mal, wie es dir dort geht!« Der Bibelschüler konnte nur immer wiederholen, wie bewusst er sich sei, welches Vorrecht es ist, »auf Beröa« studieren zu dürfen. Der Pastor hakte zweimal nach: »Was ist mit dir? Hast du Freude?« Der Bibelschüler wiederholte jedoch immer den gleichen Satz, ohne Antwort auf die gestellte Frage zu geben.
Das Wort »Bund« für den BFP ist schon zutreffend. Schauen wir uns die BFP-Ordination eines jungen Praktikanten (also nach >3 Jahren Beröa und 2 Jahren Praktikum) an:
Die Formel, die er dem extra angereisten BFP-Präsidiumsmitglied Roman Siewert während der Ordination nachzusprechen hatte, sprach immer wieder von Treue zum Bund und dem von ihm gegebenen Amt mit geradezu eidmäßigen Worten.
Die Treue zu Gott und die Liebe zum Menschen verblassten gegenüber den vielfachen Nennungen des Bundesnamens.
Was für ein »Bund« ist das ?
Seien wir nüchtern: wer BFP-Pastor wird muss es lebenslang sein, wenn er sich und seine Familien mithilfe der Pastorentätigkeit ernähren können will. Eine Pastorenexistenz außerhalb, nachdem jemand den BFP z.B. aus Gewissensgründen verlassen hat, ist nur schwer vorstellbar: einmal BFP immer BFP. Vielleicht deshalb der Eid, der die Neuen eisenfest an den Bund schmiedet.
In der BFP-Verfassung heißt es in Artikel 5 Absatz 4: »Im Fall des Ausscheidens aus dem Bund durch Tod, Ausschluss oder freiwilligen Austritt erlischt bei Mitgliedern als Einzelpersonen gleichzeitig deren Mitgliedschaft in der örtlichen Gemeinde.«
Einen Präses gibt es in der Bibel nicht. Wer Ingolf Ellßel und den Rest des Präsidiums und Vorstandes mit Aposteln gleichsetzt, die biblisch fundiert Einfluss auf Gemeinden nehmen dürfen, irrt sehr. Eine biblische Autoritätsstellung haben sie nicht. Sekretär Hartmut Knorr sagte, dass der BFP auf bischöfliches Eingreifen verzichtet (s. Dialog). Trotzdem wenn die Pfingstgemeinden wirklich so autonom sind warum nahm Herr Ellßel überhaupt unseren ersten Brief an und formulierte, dass er JW nicht entlassen will? Damit implizierte er, dass er es könnte!
Wir schrieben dem BFP, weil sie de facto die Power gehabt hätten, JW von einem Rücktritt zu überzeugen. Aus biblischer Sicht haben sie ihm aber nichts zu sagen, sondern nur deshalb, weil sich die angeschlossenen Gemeinden durch Bundesbeitritt zu einigen Dingen selbstverpflichtet haben.
Wir halten also fest: die BFP-Obersten haben keinen Auftrag Gottes. Darum nennen sie sich ja auch Präses, Schatzmeister, Sekretär und Schriftführer.
Auch die offiziellen Stellungnahmen des Präsidiums es gab bis neulich drei Stück sind wieder von der Website verschwunden. Da haben sie wohl eingesehen, dass sie nicht für alle angeschlossenen Gemeinden sprechen können. Nun verweisen sie nur noch auf Stellungnahmen in ihrer Zeitschrift »Wort und Geist«. Dort zeigen sie »pfingstliche Positionen einzelner Pastoren, die Mitglied im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden sind.«
Soweit unser erster Nachruf auf die Illusion eines christuszentrierten pfingstlichen Gemeindebundes in Deutschland.
Mai 2007 und September 2015
Jörg H. Grit H.
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1. zynisch: verletzend-spöttisch
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