Das nachstehende Formular stammt aus einer deutschen Freikirche. Es ist vom jeweilgen Hauskreisleiter auszufüllen, wenn ein Teilnehmer seines Haukreises die Bibelschule derselben Gemeinde besuchen will.


Eure Zuschriften stehen unten.




Eure Meinungen

„In welche Situation wird der Hauskreisleiter gebracht? Er wird zum Mittäter der obigen Sünden gemacht und trägt nach vollbrachter Tat die Schuld mit.“

Als ehemaliger Leiter der BGG ist mir bewusst, dass ich in dem System begeisternd mitgemacht habe. Dass ich fragwürdige Dinge nicht sehen wollte oder beiseite geschoben habe. Auch weil es zu unbequem war, sich damit auseinanderzusetzen, nachzufragen oder auch zu hinterfragen. Und aufkommende Zweifel unterdrückt habe. Ich hätte mehr auf meine innere Stimme hören, als menschlichen Autoritäten zu vertrauen, die sich darauf beriefen, von Gott eingesetzt zu sein und daraus die Forderung nach Unterordnung ableiteten.

Vor allen Dingen sind mir Momente bewusst, wo ich hätte aufstehen und hinstehen müssen – und zu feige dazu war. Mir tut mein damaliges Verhalten bis heute leid. Und ich habe Gott darum gebeten, dass er das wieder gutmacht, wo durch uns Menschen in die Gemeinde kamen oder durch uns selbst verletzt wurden.

L.M.


den Themen nach handelt es sich um eine charismatische Gruppe. Aber für mich liest sich das wie ein Formular von einer Bibelschule, nicht von einer Gemeinde. Also will die BS wissen, ob der Bewerber lernwürdig ist.

noch ein Nachtrag. Hatte gerade letzte Woche in ApG 11,26 gelesen:

... Es geschah ihnen aber, daß sie ein ganzes Jahr in der Gemeinde zusammenkamen und ein paar wenige, die einen Antrag abgegeben und die sie für lernwürdig befunden hatten, lehrten ...

Na wenn das keine Bestätigung ist.

R.B.


Welche Sünden verüben die Formularverantwortlichen ?


- Aufforderung zum Verrat an einem Bruder, einer Schwester (z.B. Markus 14, 55)

- Aufforderung zur Verleumdung (im Falle wenn z.B. Drogen, Sexprobleme vorhanden sind)
  (Jakobus 4, 11)

- Betrug, Lüge weil von vertraulichem Umgang mit den Angaben nicht mehr die Rede sein kann.

- Anstiftung zum Ausforschen (Lukas 11,53)



Wieviel Vertrauen zeigt eigentlich jemand der Gemeinde, der die Bibelschule besuchen will?
Nachdem er dies erklärt hat, wird er/sie kategorisch durchleuchtet. Das finde ich ganz übel. Ein Verrat an der Person und ein Verrat an dem Werk, dass Jesus in ihr tut.

In welche Situation wird der Hauskreisleiter gebracht? Er wird zum Mittäter der obigen Sünden gemacht und trägt nach vollbrachter Tat die Schuld mit.

Ein ziemlich armer Kopf, der das Formular verantwortet. Der braucht echt das Evangelium. Mag sein er ist errettet. Die Schrift versteht er nicht. Gottes Herz kennt er nicht.

I.A.


Sieht irgendwie danach aus, dass auf diesen Bibelschulen Lehrer sind, die (recht verbissen?) "alles im Griff" haben möchten. Die totale Kontrolle über all die Lernwilligen.

Was mich noch erstaunte, war, dass in dem Formular gefragt wurde, ob "Ausstrahlung" vorhanden sei. Na, immerhin wurde ja keine Vorgabe gemacht, wie und was man auszustrahlen hat.


Hm, ja, und was die Probleme mit der Sexualität anbelangt - das müsste dann aber auch auf Gegenseitigkeit beruhen. Damit die zukünftigen Schüler sich trauen, darüber Auskunft zu geben, sollten die Lehrer mit gutem Beispiel vorangehen und ihrerseits bei der Ausgabe der Formulare schon mal raufschreiben, welche genauen Probleme sie jetzt beim Sex haben. Vielleicht hat der eine oder andere Leser ja auch gar einen hilfreichen Tipp, der manche Ehe retten kann. *Oder hatte ich da was falsch verstanden?*


Steht eigentlich irgendwo in der Bibel, dass die Jünger solche Formulare ausfüllen mussten? Na, ist ja klar, so gutes Papier wie heute gab's da noch nicht - aber auf Kuhhäuten oder so oder wird man doch die Anmeldungsbedingungen unterzeichnet haben, gell?

U.B.


Es scheint wieder mal auf das gleiche Spiel hinauslaufen:

Da gibt es die Kaste der "Wissenden", die ganz genau wissen, wie ein

Bibelschüler zu sein hat, um für die Bibelschule geeignet zu sein. So

zieht man sich einen Stab von gehorsamen Wasserträgern und

Maulschwätzern heran. Jeder angenommene Bewerber dient anschliessend

zur Absicherung der eigenen Linie und machts abweichenden Meinungen

schwerer sich Gehör zu verschaffen. Schmoren im eigenen Saft nenne

ich das.

Interessant ist natürlich, dass finanzielle Probleme des Bewerbers an

erster Stelle stehen. Hier kann die Bibelschule natürlich gleich die

vorformulierte Absage an mittellose Bewerber aus der Schublade

ziehen:


Sehr geehrte(r) Herr/ Frau X, (nicht zutreffendes streichen)

nach gründlicher Überprüfung der Sachlage und Einholung der Auskünfte

der Schufa* müssen wir leider feststellen, dass ihre finanziellen

Möglichkeiten bei weitem nicht aussreichen unsere überteuerten Kurse

und die fürstlichen Gehälter unserer Bibelschullehrer, sowie die

Auftritte des amerikanischen Star-Predigers mit seinem 20 köpfigen

Mitarbeiterstab in der Schulung zu finanzieren. Insbesondere die

Unterbringung in unserem luxuriösen Wellness- 7-Sterne Tagungszentrum

dürfte ihnen unmöglich sein. Da sie ja seit längerem arbeitslos sind,

wird sich die Situation auch in Zukunft nicht entspannen.


Sehr geehrte(r) Herr / Frau X, sie haben ja jetzt sehr viel Zeit.

Wir haben in unserer Gemeind noch jede Menge ehrenamtliche Tätigkeiten zu

vergeben. Da wäre die Kinderbetreung, der Schlüsseldienst, die

Raumpflege, die Aussenanlagen, unsere Altenarbeit, die Werbung neuer

Mitglieder, die Spendenaktionen und so weiter. Sie können auch dem

Pastor und seiner Familie im Haushalt helfen, wie sie ja wissen geht

auch die Frau arbeiten und so bleibt vieles unerledigt, auch müssten

noch viele Räume renoviert werden. Das Reich Gottes braucht viele

Hände, aber nicht nur Bibelschüler. Hier können sie sich

verwirklichen und etwas zum weiteren Wachstum der Bezüge unserer

Prediger beitragen.

Bitte lassen sie es wissen, wenn sie plötzlich doch zu Geld gekommen

sind, damit wir den Zehnten wieder pünktlich zum 1. des Monats

abbuchen können.

Mit freundlichen Grüssen

Frau Schnurzpiep Sekretärin der I.N.Q.U.I.S.I.T.O.N

(Interne Normierung, Qualtiätsüberprüfung Und Internationale

Sicherheits Institution, Total Ohne Nutzen.)


*(das macht ein treues Gemeindemitglied dankenswerterweise umsonst,

das in der Kreditabteilung einer Bank arbeitet)


F.R.


Wenn man’s mal ganz genau betrachtet, ist doch der tiefere Sinn dieser Beurteilungen der, eine größtmögliche Sicherheit für die Gemeindeleitung zu erlangen, dass sie ihr Geld auch nur für jemanden ausgibt, der absolut ( - berechenbar und “zuverlässig” - ) mit den Zielen der Gemeindeleitung konform geht.

Ansonsten, also falls ein Bewerber NICHT gemeinde-gesteuert funktioniert und gar eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln bereit sein sollte (oder womöglich auch noch dafür offen sein sollte, dass Gott etwas bestimmtes von ihm möchte - was evtl. nicht dem “Willen“ der Gemeindeleitung entspricht), - tja, das wäre natürlich *nicht tragbar für die arme Gemeinde*...

Eigentlich schade, dass Gemeinden immer mehr die Tendenz zum Ein- und Be-grenzen haben. Während genau entgegengesetzt bei Gott ja eigentlich alles mehr auf Wachstum, Entfaltung, Ausbreitung und Vervielfältigung angelegt ist (siehe auch Natur)......

T.F.


Ein Christ will eine Bibelschule besuchen. Er ist Mitglied in einem Hauskreis der Gemeinde, und bevor er zur Bibelschule gehen kann, braucht er die Genehmigung der Gemeindeleitung. Deren Entscheidung jedoch bedarf einer Analyse des zuständigen Hauskreisleiters des Bibelschulkandidaten. Erst wenn diese zur Zufriedenheit ausfällt, kann der betreffende Christ als würdig betrachtet werden, dass seinem Wunsch, diese Bibelschule zu besuchen, entsprochen werden kann.

Bloss gut, dass Jesus da ganz anders denkt: Grade was törricht ist vor der Welt und niedrig, dass hat ER erwählt. Das ist ihm kostbar und wertvoll. Und die ersten werden die letzten und die letzten werden die ersten sein. Und wer nicht wird wie die Kinder........ Oh danke, Jesus, das tut so wohl.

Wir dürfen wissen, dass es nicht auf unsere Bewährung in der

Gemeinde ankommt, sondern auf unsere Beziehung zu DIR. Danke, Vater, dass du nicht auf unsere Ausstrahlung auf andere schaust sondern in unser Herz.

Und unsere Probleme, die da noch sind, für die hast du Lösung und Hilfe.

Ich finde es traurig, wenn andere Leute über Menschen solche Beurteilungen abgeben müssen: Ist er auch dieser Bibelschule würdig? Vielleicht kommt sich da so mancher Hauskreisleiter auch überfordert vor, aber wenns halt sein muss... deutscher Bürokratismus ist halt wichtig ;-)

A.V.